Seminar NS- Erinnerungskultur als Erinnerungs(lese)arbeit: Biografisches, familiäres und intergenerationelles Lernen.
Lernziele und Lerninhalte:
Im Seminar wird die NS-Erinnerungskultur (Diktatur, Krieg, Vernichtung, Flucht, Vertreibung) als NS-Erinnerungslesearbeit anhand einschlägiger Literatur in ausgewählten Konzepten unter historischen, methodischen, interdisziplinären und biografischen Gesichtspunkten gemeinsam exemplarisch behandelt. Wir reflektieren dies im persönlichen, politischen und gesellschaftlichen Kontext. Die Studierenden erwerben Kenntnisse über grundlegende wissenschaftliche Befunde aus der NS- Erinnerungskultur und der Biographieforschung - sowie deren Bedeutung für die Soziale Arbeit. Erworben werden kann ein Zertifikat für eine Multiplikator_innenkompetenz.
Auch Erinnern kann/muss/soll gelernt werden (also methodisch) – z. B. durch Erinnerungslesearbeit. Eine diskursive familienbiografische Beschäftigung (z. B. „Opa war (k)ein NAZI) mit der Geschichte und Nachgeschichte des NS-Zivilisationsbruch ermöglicht ein Bewusstsein vom eigenen „Gewordensein“ im gesellschaftlichen Rahmen. Die Erinnerungsarbeit holt durch gemeinsame Lesearbeit im Seminar über den NS-Zivilisationsbruch die Teilnehmer_innen als Subjekt in den Mittelpunkt der Reflexionsprozesse.
Unsere Seminarveranstaltung bietet methodisch und didaktische Orientierungen über das „Wer?“, „Was?“, „Wann?“ und „Wie?“ einer NS-Erinnerungsarbeit als Lese-Arbeit.
Als mögliche Einstiegsliteratur empfehlen wir:
- Assmann, Aleida, Das neue Unbehagen an der Erinnerungsarbeit. Eine
Intervention, Ch.H. Beck, München 2020, 3. aktual. Auflage.
- Leo, Peter, Tränen ohne Trauer. Nach der Erinnerungskultur, Klett, Stuttgart 2021.
- Hamm, Robert, Kollektive Erinnerungsarbeit, Argument- Verlag, Hamburg 2021.
- Harry Friebel, An den Nationalsozialismus erinnern, Opladen 2023
Selbstverständlich sind die Studierenden auch eingeladen, selbst ausgewählte Literatur zum Thema in das Seminar einzubringen.
- Trainer/in: Wibke Boysen
- Trainer/in: Harry Friebel